Ausbildung

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Vorstellung der Ausbildung

Die «ESSIL Interkantonale Höhere Fachschule für Sozialpädagogik in Lausanne» bietet generalistische Ausbildungen in «Sozialpädagogik HF» gemäss Rahmenlehrplan der SPAS (Schweizerische Plattform der Ausbildung im Sozialbereich) und SAVOIRSOCIAL (Schweizerische Dachorganisation der Arbeitswelt Soziales) an. Die deutschsprachige Ausbildung dauert drei Jahre; französischsprachige Ausbildungen an der ESSIL stehen mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen in einer zweijährigen und einer dreijährigen Variante zur Verfügung.

Die Ausbildungen sind jeweils in enger Verbindung der schulischen Elemente an der ESSIL mit der angeleiteten Berufspraxis in einer anerkannten Praxisorganisation konzipiert und umfassen in der dreijährigen Variante mindestens 5400 Lernstunden (die französischsprachige zweijährige Variante umfasst 3600 Lernstunden).

  • Organisation der dualen Ausbildung

    Die Ausbildungen an Höheren Fachschulen «Sozialpädagogik HF» finden gemäss Rahmenlehrplan in Verbindung schulischer und berufspraktischer Anteile statt. Das deutschsprachige Ausbildungsprogramm an der ESSIL ist in Unterrichtsblöcken gestaltet, die i.d.R. zwei Wochen umfassen. Pro Schuljahr finden bis zu 14 verbindliche Unterrichtswochen statt, die im Stundenplan ausgewiesen werden.

  • Parallel zur schulischen Ausbildung findet die berufspraktische Ausbildung in einer für «Sozialpädagogik HF» anerkannten sozialpädagogischen Organisation statt. Sie umfasst einen Beschäftigungsgrad von mindestens 50% und dauert über die gesamte Ausbildungszeit. Ein Wechsel der Ausbildungsorganisation ist unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen möglich. Die rechtlichen Grundlagen der praktischen Ausbildung bilden ein trilateraler Vertrag zwischen der bzw. dem Studierenden, der Praxisorganisation und der ESSIL sowie ein Anstellungsvertrag zwischen der bzw. dem Studierenden und der Praxisorganisation als arbeitsrechtliche Grundlage.

  • Inhalte der schulischen Ausbildung

    Schwerpunkte setzen die Studierenden mit der Wahl ihrer Praxisausbildungsstellen und den Inhalten ihrer Projektarbeiten, insbesondere im Rahmen der Diplomarbeit. Sozialpädagogische Arbeit lässt sich in acht Arbeitsprozessen beschreiben, auf deren Grundlage das Ausbildungsprogramm der Höheren Fachschulen für Sozialpädagogik gestaltet ist:

    Arbeitsprozess :


    • Menschen bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen begleiten und Ziel orientiert unterstützen.

    • Den Alltag der Klientinnen und Klienten teilen und mitgestalten.

    • Die soziale Teilhabe und gesellschaftliche Integration der Klientinnen und Klienten ermöglichen, unterstützen und fördern.

    • Ressourcen zur Lebensgestaltung der Klientinnen und Klienten erschliessen und aktivieren.

    • Mit Klientinnen- und Klientensystemen arbeiten.

    • Im sozialpädagogischen Team, mit anderen Fachleuten und in der Organisation zusammenarbeiten.

    • Das rechtliche und politische Umfeld kennen und in die Umsetzung des sozialpädagogischen Auftrages einbeziehen.

    • Die eigene Person, die berufliche Identität sowie das eigene berufliche Handeln reflektieren und weiter entwickeln.

    Diese acht Arbeitsprozesse und die entsprechenden fachlichen, methodischen, sozialen und Selbstkompetenzen sind im Rahmenlehrplan ausführlich beschrieben. Die Studieninhalte dienen der Kompetenzentwicklung insbesondere in Bezug auf fachliche und methodische Kenntnisse, den Transfer in die Praxis, der Evaluation und Reflexion der Anwendung. In Ateliers zur kreativ-künstlerischen Arbeit werden die kognitiven Lernprozesse mit körperbezogenen, emotionalen und geistigen Prozessen in Verbindung gebracht.

  • Inhalte der praktischen Ausbildung

    Die im Praxisdispositiv beschriebenen Inhalte der praktischen Ausbildung orientieren sich an den acht Arbeitsprozessen und diesbezüglich beschriebenen Kompetenzen. Nach einer Kompetenzeinschätzung der Studierenden in Zusammenarbeit mit den Praxisausbildenden zu Beginn der Ausbildung, definieren und vereinbaren sie Ziele, dazugehörige Hilfsmittel und Methoden sowie Indikatoren zur Bestimmung der Zielerreichung am Ende des ersten und am Ende des zweiten Ausbildungszyklus. Für den zweiten Zyklus werden auf der Basis der ersten Zielerreichung neue Ziele vereinbart. Die konkreten Inhalte der praktischen Ausbildung sind abhängig vom Handlungsfeld und Einsatzbereich der Studierenden sowie den spezifischen sozialpädagogischen und therapeutischen Ausrichtungen der Praxisorganisationen. Im zweiten Ausbildungszyklus entwickeln die Studierenden unter Genehmigung der Einrichtung und der ESSIL ein Praxisprojekt, das sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit gestalten, realisieren, auswerten und dokumentieren. Mit dem Praxisprojekt zeigen die Studierenden, dass sie soziale und individuelle Problemstellungen erkennen, analysieren und erklären können und mit fachlich begründeten und persönlich reflektierten Interventionen zur Problemlösung beitragen können.

  • Lehr- und Lernverständnis

    Das Lehren und Lernen an der ESSIL basiert auf Selbstverantwortung, Selbststeuerung und Reflexivität der Studierenden. Unterricht, Begleitung und Beratung der Studierenden durch Dozierende und Ausbildungsverantwortliche sind den Prinzipien der Erwachsenenbildung angemessen. Im Sinne der «Trialen Methode» wird theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung und kreativ-künstlerischen Aktivitäten in Verbindung gebracht. Auf diesem Weg wird die Integration von Theorie, Praxis und Kreativität gefördert. Im Zentrum der «Trialen Methode» steht die Entwicklung ganzheitlicher Professionalität und Persönlichkeit.

  • Zusammenarbeit von Studierenden,
    Praxisorganisation und ESSIL

    Zu Beginn des Ausbildungsverhältnisses vereinbaren Studierende, Praxisorganisation und ESSIL im trialen Vertrag ihren jeweiligen Beitrag an der Ausbildung. Die ESSIL verantwortet die schulische Ausbildung in hoher Qualität gemäss Rahmenlehrplan und spezifischem Profil. Sie besucht die Studierenden an ihrem Ausbildungsplatz zum trilateralen Gespräch mit den Praxisanleitenden. Die ESSIL gibt ein Praxisausbildungskonzept gemäss Rahmenlehrplan heraus und führt es bei den Praxisanleiter*innen zu Beginn der Ausbildung ein. Sie definiert im Dispositiv zur Diplomarbeit für den zweiten Zyklus der Ausbildung die Anforderungen an die Praxisprojekte, die von den Studierenden in der Praxisorganisation durchgeführt werden und Grundlage der Diplomarbeit und Diplomprüfungen bilden. Die ESSIL organisiert Begegnungen mit den Praxisanleiter*innen und Studierenden an der ESSIL, informiert und steht für Fragen zur Verfügung.

  • Die Praxisanleiter*innen nehmen an von der ESSIL organisierten PA-Tagen teil, die in der Regel jährlich an der ESSIL stattfinden. Sie begleiten die Studierenden im Sinne des Praxisausbildungskonzeptes, vereinbaren Ziele und qualifizieren die Zielerreichung. Die Praxisorganisationen ermöglichen die Arbeit an den Praxiszielen und genehmigen das Praxisprojekt zur Diplomarbeit.

  • Qualifikationsverfahren

    Eine erfolgreiche Ausbildung setzt voraus, dass die schulischen und berufspraktischen Elemente gemäss Studienreglement in entsprechender Qualität erbracht werden. Für die schulischen Module werden Präsenz, aktive Mitarbeit, Hausarbeiten, schriftliche und mündliche Prüfungen zur Bewertung herangezogen. Für die berufspraktische Ausbildung werden Ausbildungsziele mit der Praxisausbildungsperson vereinbart und die Zielerreichung zu gegebener Zeit bewertet.

  • Abschluss

    Ein erfolgreicher Abschluss der generalistischen Ausbildung führt zur Erlangung des Titels «dipl. Sozialpädagogin HF» bzw. «dipl. Sozialpädagoge HF».

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